Fair Trade

Unser Standpunkt zu Fair Trade

Was ist fairer Handel?

Als Lush 1996 gegründet wurde, war es nahezu unbekannt, wer die Dinge, die wir im Supermarkt kaufen, eigentlich produziert oder anbaut. Zurecht waren viele Kunden besorgt, dass Kinderarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen und Armut an der Tagesordnung auf Seite der Produzenten standen. Um dem entgegenzuwirken, etablierten zahlreiche Gruppen und Unternehmen auf der ganzen Welt direkten Handel ohne Zwischenstationen bei bestimmten Produkten – etwa Kaffee – um sicherzustellen, dass die Produzenten einen gerechten Preis bekommen und Kunden ihre Einkäufe guten Gewissens genießen können. Aus diesen Gruppen entwickelte sich eine globale Bewegung, die die Idee von „Fair Trade“ etablierte. „Fair Trade“, also fairer Handel, bedeutet, dass man bei dem Handel das Wohl der kleinen Produzenten berücksichtigt, mit ihnen lange Handelsbeziehungen eingeht, sowie sicherstellt, dass Kleinbauern in Entwicklungsländern genug verdienen und am globalen Wettbewerb teilnehmen können.

Aus der Idee des „Fair Trade“ machten unterschiedliche Unternehmen eine Norm, nach der sie Arbeitsbedingungen und die fairen Preise für Güter zertifizieren. Diese wird zum Beispiel durch festgelegte Mindestpreise sowie Prämien für Rohmaterialien erreicht. Fairer Handel hilft so bei der Stabilisierung der Einkünfte zertifizierter Produzenten. Als Gegenleistung willigen die Bauern dazu ein, für die Umwelt sichere Anbaumethoden zu verwenden, faire Arbeitsbedingungen zu schaffen und in ihre Dorfgemeinschaften zu investieren. Diese Handelsbeziehungen beruhen nicht nur auf der Zahlung eines fairen Preises, sondern auch auf Transparenz und Zuverlässigkeit.

Es gibt zahlreiche Zertifizierungsorganisationen, denen sich Produzenten anschließen können, um eine Berechtigung zu erhalten, ihre Produkte als fair gehandelt bezeichnen zu dürfen. Die bekannteste unter diesen Organisationen ist Fairtrade International (FLO), welche das bekannte (grün und blau gefärbte) „Fairtrade Logo“ verwendet und auch die Rechte an der Handelsmarke „Fairtrade“ hält. Es gibt aber noch weitere Organisationen wie etwa die „Fair Trade Federation“ oder IMO, welche die „Fair For Life“ Zertifikate vergibt.

Lush und fairer Handel

In den vergangenen zehn Jahren haben wir stets neue, sich vertiefende Beziehungen zu unseren Zulieferern und Produzenten aufgebaut, die so direkt wie möglich sind. Das machen wir, um unseren Lieferanten vertrauen zu können und sicher zu stellen, dass die Arbeitsbedingungen optimal und unsere Preise fair sind. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns dieser Prozess bei zahlreichen unserer Zutaten gelingt. Direkter Handel ist der Schlüssel dazu.

Es gibt keinen Grund, unseren Handelspartnern unfaire Löhne zu zahlen und sie unter schlechten Bedingungen arbeiten zu lassen.

Unternehmen und Organisationen, die diesbezüglich Zertifikate vergeben, sind in der Lage, geeignete Produzenten zu finden und Kunden zu gewährleisten, dass diese fair behandelt wurden. Lush verwendet zahlreiche Inhaltsstoffe – viele von ihnen wurden von den Zertifizierungsorganisationen nicht berücksichtig. Das liegt entweder daran, dass unsere Inhaltsstoffe lokal angebaut werden (in einem Land, welches von den Zertifizierungsorganisationen nicht abgedeckt wird), oder nicht in Massen produziert werden, wodurch sie nicht in die Schemata dieser Gruppen fallen. Hierzu zählen bei Lush momentan etwa unsere sicheren synthetischen Inhaltsstoffe. Für uns ist es wichtig, dass wir beim Bezug all unserer Rohstoffe und Materialien eng mit unseren Zulieferern arbeiten. So wissen wir exakt, von wem wir was einkaufen und wie es produziert wurde. Das ist nicht immer leicht und erfordert viel Arbeit, es ist ein stetiger Prozess. Es liegt uns jedoch am Herzen, starke, enge und vertrauensvolle Beziehungen zu unseren Zulieferern aufzubauen. Ein Logo zu verwenden, das zeigt, dass jemand anders unsere Lieferketten überprüft hat, kann sinnvoll sein, aber wir überprüfen das lieber selbst. Manche unserer Produzenten wollen lieber nicht zertifiziert werden, oder sie verfügen nicht über die nötigen Strukturen, die von den Zertifizierungsorganisationen verlangt werden. Oder sie wollen einfach die Zertifizierungsgebühren nicht zahlen und das Geld anderweitig verwenden. Eine externe Zertifizierung muss zu dem Produzenten passen; und im Rahmen unserer vertrauensvollen Beziehungen werden wir unsere Zulieferer nicht dazu zwingen.

Zertifizierung

Um das Logo einer der Zertifizierungsorganisationen nutzen zu dürfen, müsste Lush Lizenzhalter der einzelnen Siegel werden. Unterschiedliche Lizenzgeber haben unterschiedliche Voraussetzungen bezüglich des Mindestanteils fair gehandelter Inhaltsstoffe, damit das fertige Produkt ein Siegel erhält. In manchen Fällen ist es so, dass nur dann ein Siegel vergeben wird, wenn sämtliche Materialien, die darin verwendet wurden, ausschließlich das Siegel dieser einzelnen Gruppe tragen – und nicht das von anderen. Aufgrund der Vielzahl an Inhaltsstoffen in jedem unserer Produkte ist es daher nahezu unmöglich, dieses mit einem Fair Trade Logo zu versehen. Aber in unseren Inhaltsstoff-Listen können wir vermerken, welche einzelnen von ihnen zertifiziert sind. Da wir nicht die Rechte haben, die Handelsmarke „Fairtrade“ von Fairtrade International (FLO) zu verwenden, können wir den Begriff „Fairtrade“ nur für einzelne Inhaltsstoffe nutzen, die dieses Siegel haben. Alle weiteren fair gehandelten Inhaltsstoffe in unseren Produkten versehen wir stattdessen mit dem Begriff „Fair Trade“ oder auf Deutsch „fair gehandelt“. Dieser Unterschied ist wichtig, da der Begriff „Fairtrade“ also zusammengeschrieben als ein Wort, markenrechtlich geschützt ist. Die Bezeichnung Fair Trade fing bei Nahrungs- und Genussmitteln an, wie etwa Tee und Kakao. Die Verwendung der Bezeichnung im Bereich der Kosmetik hingegen ist relativ neu und nicht alle Länder erkennen diese Bezeichnung an, also müssen fair gehandelte Kosmetika dort anders gekennzeichnet werden.

Wie es weitergeht

Unser Ziel ist es, die Handelsbeziehungen zu Zulieferern und Produzenten all unserer Inhaltsstoffe zu intensivieren. So können wir Kinderarbeit ausschließen, sowie faire Löhne, nachhaltige Anbaumethoden und gute Arbeitsbedingungen gewährleisten – und unsere Richtlinien gegen Tierversuche durchsetzen. Das wird manchmal mit der Hilfe von Zertifizierungsorganisationen erfolgen, manchmal gemeinsam mit unseren Zulieferern. Durch direkten Handel, gegenseitigen Respekt, regelmäßige Besuche und auch durch den SLush Fund haben wir Wege gefunden, vertrauensvolle Partnerschaften aufzubauen und so sicherzustellen, dass die Preise und Bedingungen richtig und gerecht sind. Wir sind ambitioniert und wissen, dass wir uns noch verbessern können. Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Für uns ist es selbstverständlich, dass die Prinzipien des fairen Handels den einzigen Weg darstellen, den wir gehen wollen, und dessen verpflichten wir uns. Wir glauben daran, effektive, frische, handgemachte Kosmetik zu produzieren, die nur aus den besten Zutaten besteht – daher kaufen wir weiterhin frisch, fair und ethisch ein.

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