Badebomben gegen „Big Tech“

Kosmetikhersteller Lush & „People vs. Big Tech“ bauen globales Jugendnetzwerk an Social-Media-Aktivist*innen auf

Wien, 23. November 2023. 

Ein Kosmetikunternehmen, das sich seit 1995 für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit einsetzt, sagt „Big Tech“ den Kampf an und macht seit Jahren auf unethische Praktiken dominierender Tech-Konzerne aufmerksam. Jetzt kündigt der Kosmetikhersteller Lush die Zusammenarbeit mit der EU-weiten Bewegung „People vs. Big Tech“ an. Geplant ist der Aufbau eines weltweiten Jugendnetzwerks, das auf politischer Ebene Einfluss auf Regulierungen in der Tech-Industrie nehmen und sichere Räume in sozialen Netzwerken schaffen soll. Finanziert wird das Projekt durch den Verkauf einer neuen Lush-Badebombe.

2016 läutet den Beginn einer digitalen Revolution bei Lush ein: Am 25. November ist weltweit keine Website des Kosmetikherstellers mehr aufrufbar. Durch das Deaktivieren der Internetseiten in 49 Märkten setzt die Firma vor sieben Jahren ein Zeichen gegen Internet-Shutdowns, die Staaten weltweit zur Unterdrückung von Protesten und Durchsetzung von Regierungszielen nutzen. Mit der Organisation „Access Now“ kämpft Lush schon damals für ein sicheres, freies und offenes Internet. 

Jahr für Jahr folgen weitere öffentliche Protestaktionen des Unternehmens, nicht nur zu Themen wie Tierversuchen oder Nachhaltigkeit, sondern auch gegen „Big Tech“. Lushs Rückzug aus den sozialen Netzwerken Facebook, Instagram, TikTok und Snapchat ist der radikalste Schritt des Unternehmens. Weltweit zählt Lush vor genau zwei Jahren noch Millionen Follower*innen auf Instagram und Co. – Ende 2021 zieht das Unternehmen sich von den Social-Media-Plattformen zurück. Ausschlaggebender Grund dafür waren die Enthüllungen der Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen, die auf die Gefahren der Plattform aufmerksam machte. Der Schaden, den diese Konzerne speziell bei Jugendlichen anrichte, sei zu schwerwiegend, die Verantwortung, ein Zeichen gegen die monopolartige Marktmacht der Plattformen zu setzen, besonders wichtig, erklärt damals Lush-Mitgründer Mark Constantine. 

Jetzt geht Lushs Schlacht gegen „Big Tech“  in die nächste Runde: Das Unternehmen nimmt den diesjährigen „Black Friday“ zum Anlass und kündigt eine Partnerschaft mit der Bewegung „People vs. Big Tech“ an. Das zivilgesellschaftliche Bündnis setzt sich seit 2020 für eine verstärkte Regulierung von Tech-Unternehmen ein, die – so beschreibt es das Bündnis auf seiner Website – u. a. aufgrund süchtig machender Algorithmen und schädlicher Inhalte ein bedeutendes Risiko für die Gesellschaft darstellen.

Besonders auf den Entwurf des Digital Service Acts (DSA), ein EU-Gesetz, das einen neuen europäischen Rechtsrahmen für digitale Dienste schafft und vor allem Online-Plattformen ab Februar 2024 zu mehr Schutz und Transparenz für Verbraucher*innen verpflichtet, wirkt die Bewegung „People vs. Big Tech“ maßgeblich ein. Monatelange Kampagnenarbeit, Protestaktionen und tausende E-Mails und Tweets der Bewegung an Mitglieder des Europäischen Parlaments führen 2022 zu einem verschärften Gesetzentwurf des DSA. So stimmen EU-Abgeordnete nicht zuletzt aufgrund des durch „People vs. Big Tech“ ausgelösten massiven öffentlichen Drucks u. a. für ein ausdrückliches Verbot, Daten Minderjähriger oder sensible Daten wie z. B. ethnische Herkunft oder sexuelle Orientierung für personalisierte Werbung zu nutzen – für „People vs. Big Tech“ ein bedeutender Meilenstein. Mit ihrer EU-weiten Petition „The People’s Declaration“ kämpft die Bewegung weiter für eine konsequente Implementierung des DSA. 

Einen nächsten Meilenstein hat „People vs. Big Tech“ bereits im Auge: Es geht um den Aufbau eines globalen Netzwerks junger Repräsentant*innen, die künftig die digitale Landschaft gestalten und sich für einen sicheren und regulierten Raum in sozialen Netzwerken einsetzen. 30 Jugendliche aus der ganzen Welt sollen künftig stärkeren Einfluss darauf nehmen, wie Tech-Konzerne agieren und welche Regeln für sie gelten. 

Tanya O’Caroll, Gründerin von „People vs. Big Tech“: „In den bisherigen Debatten über Online-Sicherheit und die Regulierung sozialer Medien wurden junge Menschen nur selten mit einbezogen. Mit dem Aufbau unseres „Global Youth Network“ möchten wir das ändern: Wir bauen ein globales Netzwerk junger Menschen auf, die direkt mit politischen Entscheidungsträger*innen in Kontakt treten. Wir unterstützen sie bei der Gestaltung eigener Kampagnen, besuchen mit ihnen Parlamente – es sind ihre Stimmen, die im Kampf für stärkere Regulierungen großer Tech-Konzerne gehört werden müssen“. 

The Cloud Badebombe, 8,00€

Lush unterstützt den Aufbau des Netzwerkes mit dem Verkauf einer eigens für diese Initiative kreierten Badebombe: „The Cloud“ (EUR 8,- pro Stück) ist ein neues, limitiertes Badeprodukt im Sortiment des Kosmetikherstellers, von dem 100 % des Verkaufspreises (abzgl. MwSt.) in das neue Projekt „Global Youth Network“ von „People vs. Big Tech“ fließen. 

Tanja Hofmann, Strategy Lead für Lush Deutschland zur Kampagne: „Mit dem Rückzug von Instagram, und Facebook, TikTok und Snapchat vor zwei Jahren haben wir klar zum Ausdruck gebracht, dass wir uns von diesen Plattformen die Einführung strengerer Richtlinien, sowie gesetzlich verankerte, internationale Regulierungen zum Schutz der Nutzer*innen wünschen. Durch die finanzielle Unterstützung des „Global Youth Network“ treiben wir genau das voran: Wir unterstützen junge Menschen, den nötigen Druck auf politische Entscheidungsträger*innen auszuüben, sicherere digitale Räume zu schaffen und konsequente Regulierungen auf Social Media voranzutreiben.“ 

Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, meldet sich auf https://peoplevsbig.tech/ für den Newsletter an und erhält in den kommenden Wochen weitere Infos zum Status des Projekts. Unterstützt wird der Aufbau des Jugendnetzwerks von „People vs. Big Tech“ durch den Kauf der Badebombe „The Cloud“ (8,- EUR pro Stück) Erhältlich ab morgen, 24.11.2023 auf lush.com

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ÜBER LUSH

Lush steht für frische handgemachte Kosmetik, die in Österreich in sechs Shops und einem Online-Shop angeboten wird. Wenn es um Kosmetik geht, ist Lush dafür bekannt, Dinge anders zu machen. Sei es durch die Erfindung neuer Produkte, die unnötige Verpackungen reduzieren, durch Kampagnen, die unerzählte Geschichten enthüllen, oder durch innovative Einkaufserlebnisse. Wir möchten der Gesellschaft und der Umwelt mehr geben, als wir von ihr nehmen. Und in einer Welt, in der Technologie zu einem wesentlichen Bestandteil jedes Unternehmens geworden ist, sehen wir es als selbstverständlich an, dass wir vorbildliche Lösungen im Bereich der digitalen Ethik vorantreiben.

Technologie muss nicht unethisch sein; sie kann für das Allgemeinwohl eingesetzt werden und einen positiven sozialen Wandel bewirken. Wir bei Lush wollen eine Welt, in der Fresh Handmade Tech nicht zerstört, sondern Regeneration vorantreibt. Wir sind bereit, eine digitale Revolution zu starten.

Für weitere Informationen und Expert*innen-Interviewanfragen:

Lush Austria Pressestelle

Maria Ledermüller-Seguin | [email protected] | +43 664 88228286

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